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Friedensgebet 27.03.2022

 

Aus einer Andacht zum Thema von Dietrich Bonhoeffer

bei einer ökumenischen Konferenz 1934 in Fanö (Dänemark)

 

Gebetsvorschläge:

Vater im Himmel, 

wir beten für unsere Behörden, Netzwerke, alle Helfer, und für alle notwendigen Abstimmungen.

Du siehst, wo Behörden und Einrichtungen überlastet sind,

wo Personal fehlt, auch durch die Corona-bedingten Ausfälle,

wo Abstimmungen schwierig sind,

wo lange Wege und Wartezeiten die ohnehin schon schwere Lage der Geflüchteten noch zusätzlich verschlimmern.

Wir bitten Dich für sie um Weisheit und Ideen, den enormen Arbeitsanfall zu bewältigen, Abläufe zu beschleunigen,

Wir bitten Dich für Vereinfachungen bei der Registrierung,

Verkürzung der Wege und Wartezeiten

und Effektivität bei der Verteilung von Hilfen und Unterkünften.

Gib den Beteiligten immer wieder neuen Mut,

lass Deinen Segen auf allem ruhen, was den Menschen hilft.

Und hilf ihnen, dass sie immer wieder selbst zur Ruhe kommen und die nötige Kraft schöpfen können.

Dort wo die Mittel fehlen, schließe bitte neue Möglichkeiten zur Hilfe auf.

Hilf uns allen, zu sehen,wie wir uns einbringen können, und vergib uns, wo wir träge waren.

Bewahre uns vor Missgunst und Misstrauen.

Herr, Du bist der Schöpfer und Retter aller Menschen.

Du hast uns Deine Liebe durch Jesus zuteil werden lassen.

Wir danken Dir, dass Du uns durch das Wirken Deines Geistes hilfst,

weiterzugeben, was wir von Dir Gutes empfangen haben.

 

Vater im Himmel, 

wir beten für die Situation in der Ukraine, gegen eine Ausweitung des Krieges...

Du hast jeden Menschen nach Deinem Ebenbild geschaffen, und schaust mit den Augen voller Liebe auf uns.

In dieser schlimmen Situation mit unvorstellbarem Leid, traumatischen Erlebnissen bitten wir Dich, den Menschen zu begegnen,

dass sie Deine Liebe erfahren und selbst Deine Liebe zum Ausdruck bringen können.

Dass sie selbst in der unmöglichsten Lage zu Friedensbringern werden,

die quasi in Deine Augen blicken und das ausstrahlen, was sie bei Dir sehen.

Hilf ihnen, bewahre sie, die Menschen auf beiden Seiten.

Ja, wir wissen oft nicht, wie Hilfe konkret aussehen kann…

Aber Du bist der mächtige Gott, der Wunder wirkt, selbst in den krassesten Situationen.

Im schlimmsten Leid begegne Du den Menschen mit deiner Hilfe.

Oder sende ihnen Hilfe durch andere Menschen.

Und bewahre Du auch die Helfer, gib ihnen Geschick und Weisheit.

Hilf den Menschen in ihrer Seele, dass sie nicht von Hass aufgefressen werden, sondern vergeben können, so wie Du uns vergeben hast.

Kehre Du die Gedanken des Hasses um, dass wir uns als Deine Kinder erweisen, die das Gute und den Frieden füreinander suchen.

Vater, Gott, wir bekennen Dich als den Herrn, den Mächtigen.

Dein Reich ist nicht auf Staatsgrenzen und menschliche Fähigkeiten und Unfähigkeiten begrenzt.

Dein Reich ist herrlich, voller Liebe und Frieden, durch Jesus.

Dafür ehren wir Dich und danken Dir.

 

Vater im Himmel, 

wir beten für die Kirchen, für das Miteinander, für die Botschaft der Versöhnung und des Trostes...

Wir bekennen Dich als Vater.

Du hast Deine Kinder auf beiden Seiten, in der Ukraine, in Russland, und überall auf der Welt.

Du hast aus allen Völkern und Volksgruppen eine neue Nation derer gegründet, die an Dich glauben.

Lass diese weltweite Gemeinschaft nun im Glauben zusammen stehen und aufstehen,

und jedem Krieg, ja jedem Gedanken an Feindschaft widerstehen in Deinem Namen.

Lass von uns, Deinen Kindern, Versöhnung ausgehen, im Aufblick auf Jesus, der auf irdische, menschliche Herrschaft verzichtete,

und für uns ans Kreuz ging,

und mit seiner Auferstehung eine ewiges, weltumspannendes Reich begründet hat,

das keine Macht der Welt zerstören kann.

Eine Herrschaft, die auf gegenseitiger Vergebung beruht.

Eine Gemeinschaft, die vom gegenseitigen Geben und Nehmen lebt, voller Vertrauen zu Dir und untereinander.

Lass Deine Kirche mitten im Krieg ein Beispiel sein, ein Vorbild, ein Zeichen, für Versöhnung, Rettung und Zukunft.

Lass Deine Kirche ein Beispiel von Einheit sein, wo es kein Konfessionsstreit gibt, sondern die gemeinsame Anbetung des einen Herrn, der sein Leben für sie gegeben hat.

So dass die Menschen diese Einheit, diese Versöhnung, diesen Frieden suchen mögen.

Dir ist es möglich. Dafür wollen wir Dir danken.

 

Vater im Himmel, 

wir beten für die Opfer dieses Krieges auf allen Seiten.

Für die Menschen, die umgekommen sind,

dass sie von Dir angenommen werden durch die Vergebung,

weil Jesus auch für sie am Kreuz gestorben ist…

Für die Menschen, die durch diesen Krieg körperliche und seelische Schäden davontragen, oder den Verlust von Hab und Gut und ihrer Heimat.

Wir vermögen das Leid nicht zu ermessen, das sie erdulden.

Wir bitten Dich, dass sie Trost finden, Deine Nähe spüren, in einer Stärke, die alle Gewalt übertrifft.

Dass sie Zuversicht gewinnen,

dass Du größer bist als alle Bosheit, die sich ein Mensch ausdenken und ausüben kann, und wie auch immer, aus der tiefsten Finsternis kommt...

Hilf ihnen, dass sie nicht verzweifeln, sondern neuen Mut fassen durch den Zuspruch Deines Wortes.

Dort, wo ihnen das Nötigste fehlt, bitten wir Dich um Wunder der Versorgung und helfende Hände und verständnisvolle Ohren.

Lass sie in aller Schuld des Krieges Vergebung erfahren und nicht an der Schuld verzweifeln.

Und dass das Erlebte nicht immer wieder zu weiterem Hass führt.

Denn Du bist auch ihr Vater, der Schöpfer aller Menschen.

Du bist für sie und für uns die Zuflucht, die Rettung, die Zukunft, der Ausweg und die Hilfe aus dem Dilemma.

Dir wollen wir gemeinsam die Ehre geben, denn du bist es wert.

 

Unser Vater im Himmel, 

geheiligt werde Dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir unseren Schuldigern vergeben.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit.

In Ewigkeit. Amen.

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